„Ich ermahne Sie sicherzustellen, dass Sie fest zum katholischen Glauben aller Zeiten stehen“

24. August 2023 in Spirituelles


Bischof Strickland in Hirtenbrief: „Seien Sie versichert, dass niemand, der fest an der Linie unseres katholischen Glaubens festhält, ein Schismatiker ist“ – Der Bischof bezieht sich auch auf die bevorstehende Bischofssynode im Vatikan


Tyler (kath.net/pl) Mit Grundsatzüberlegungen wartet Joseph E. Strickland, der Bischof von Tyler (US-Bundesstaat Texas), in seinem Hirtenbrief an die Gläubigen seines Bistums auf. Strickland ist ein beliebter Bischof, der auch in den sozialen Netzwerken aktiv ist und Beachtung findet. Er gilt als jemand, der in einigen Punkten Papst Franziskus und seine kirchenpolitischen Linien sehr grundsätzlich kritisiert. Wohl deshalb hatte im Juni 2023 der Vatikan bei ihm eine nichtreguläre Visitation im Bistum durchgeführt.

kath.net dokumentiert den Hirtenbrief von Bischof Strickland in voller Länge in eigener Übersetzung – Arbeitsübersetzung © kath.net – Link zum Originaltext siehe unten

22. August 2023

Meine lieben Söhne und Töchter in Christus: Möge die Liebe und Gnade unseres Herrn Jesus Christus immer mit Ihnen sein!

In dieser Zeit großer Unruhen in der Kirche und in der Welt muss ich aus väterlichem Herzen zu Ihnen sprechen, um Sie vor den Übeln zu warnen, die uns bedrohen, und um Sie der Freude und Hoffnung zu versichern, die wir immer in unserem Herrn Jesus Christus haben. Die böse und falsche Botschaft, die in die Kirche, die Braut Christi, eingedrungen ist, ist, dass Jesus nur einer unter vielen sei und dass es nicht notwendig sei, dass seine Botschaft mit der ganzen Menschheit geteilt wird. Diese Vorstellung muss auf Schritt und Tritt gemieden und widerlegt werden. Wir müssen die frohe Botschaft verbreiten, dass Jesus unser einziger Herr ist und dass er wünscht, dass die gesamte Menschheit für alle Zeiten das ewige Leben in ihm annehmen möge.

Sobald wir verstehen, dass Jesus Christus, Gottes göttlicher Sohn, die Fülle der Offenbarung und die Erfüllung des Erlösungsplans des Vaters für die gesamte Menschheit für alle Zeiten ist, und wir dies von ganzem Herzen annehmen, können wir uns mit den anderen Fehlern befassen, die unsere Kirche und unsere Welt plagen und die durch eine Abkehr von der Wahrheit entstanden sind.

Der heilige Paulus schreibt im Brief an die Galater: „Ich bin erstaunt, dass ihr euch so schnell von dem abwendet, der euch durch die Gnade Christi berufen hat, und dass ihr euch einem anderen Evangelium zuwendet. Es gibt kein anderes Evangelium, es gibt nur einige Leute, die euch verwirren und die das Evangelium Christi verfälschen wollen. Jedoch, auch wenn wir selbst oder ein Engel vom Himmel euch ein anderes Evangelium verkündeten als das, das wir verkündet haben - er sei verflucht. Was ich gesagt habe, das sage ich noch einmal: Wer euch ein anderes Evangelium verkündet im Widerspruch zu dem, das ihr angenommen habt – er sei verflucht.“ (Gal 1,6-9)

Als Ihr geistlicher Vater halte ich es für wichtig, die folgenden Grundwahrheiten zu bekräftigen, die von der Kirche seit jeher verstanden wurden, und zu betonen, dass die Kirche nicht existiert, um Glaubensangelegenheiten neu zu definieren, sondern um das Erbe des Glaubens (Depositum fidei) zu bewahren, das uns von unserem Herrn selbst durch die Apostel, Heiligen und Märtyrer überliefert wurde. Um noch einmal auf die Warnung des heiligen Paulus an die Galater zu verweisen: Alle Versuche, die wahre Botschaft des Evangeliums zu pervertieren, müssen kategorisch zurückgewiesen werden, da sie der Braut Christi und ihren einzelnen Mitgliedern schaden.

1. Christus hat EINE Kirche gegründet – die Katholische Kirche – und daher bietet nur die Katholische Kirche die Fülle der Wahrheit Christi und den authentischen Weg zu Seiner Erlösung für uns alle an.

2. Die Eucharistie und alle Sakramente sind von Gott eingesetzt und nicht von Menschen entwickelt. Die Eucharistie ist wirklich der Leib und das Blut, die Seele und die Gottheit Christi, und Ihn unwürdig (d. h. im Zustand schwerer, reueloser Sünde) in der Kommunion zu empfangen, ist ein verheerendes Sakrileg für den Einzelnen und die Kirche. (1 Kor 11,27-29)

3. Das Sakrament der Ehe ist von Gott eingesetzt. Durch das Naturgesetz hat Gott die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau geschaffen, die einander ein Leben lang treu sind und für Kinder offen sind. Die Menschheit weder das Recht noch die echte Fähigkeit, die Ehe neu zu definieren.

4. Jeder Mensch ist nach dem Bild und Gleichnis Gottes geschaffen, als Mann oder Frau, und allen Menschen sollte geholfen werden, ihre wahre Identität als Kinder Gottes zu entdecken, und nicht in dem ungeordneten Versuch unterstützt werden, ihre unbestreitbare biologische und von Gott gegebene Identität abzulehnen.

5. Sexuelle Aktivitäten außerhalb der Ehe sind immer eine schwere Sünde und können von keiner Autorität innerhalb der Kirche geduldet, gesegnet oder als zulässig erachtet werden.

6. Der Glaube, dass alle Männer und Frauen gerettet werden, unabhängig davon, wie sie ihr Leben führen (ein Konzept, das gemeinhin als Universalismus bezeichnet wird), ist falsch und gefährlich, da es dem widerspricht, was Jesus uns im Evangelium wiederholt sagt. Jesus sagt, wir müssen „uns selbst verleugnen, unser Kreuz auf uns nehmen und ihm nachfolgen“. (Mt 16,24) Er hat uns durch seine Gnade den Weg zum Sieg über Sünde und Tod durch Buße und sakramentales Bekenntnis gegeben. Es ist wichtig, dass wir die Freude und Hoffnung sowie die Freiheit annehmen, die aus der Reue und dem demütigen Bekenntnis unserer Sünden resultieren. Durch Buße und sakramentales Bekenntnis kann jeder Kampf gegen Versuchung und Sünde ein kleiner Sieg sein, der uns dazu führt, den großen Sieg anzunehmen, den Christus für uns errungen hat.

7. Um Jesus Christus nachzufolgen, müssen wir uns bereitwillig dafür entscheiden, unser Kreuz auf uns zu nehmen, anstatt zu versuchen, das Kreuz und die Leiden zu vermeiden, die unser Herr jedem von uns im täglichen Leben individuell auferlegt. Das Geheimnis des erlösenden Leidens – d.h. des Leidens, das unser Herr uns in dieser Welt erleben und annehmen lässt und das wir Ihm dann in Einheit mit Seinem Leiden zurückgeben – demütigt uns, reinigt uns und zieht uns tiefer in die Freude eines in Christus gelebten Lebens hinein. Das heißt nicht, dass wir Leiden genießen oder danach suchen müssen, aber wenn wir mit Christus vereint sind, können wir beim Erleben unserer täglichen Leiden die Hoffnung und Freude finden, die inmitten des Leidens existieren, und in all unserem Leiden bis zum Ende durchhalten. (vgl. 2 Tim 4,6-8)

In den kommenden Wochen und Monaten werden viele dieser Wahrheiten im Rahmen der Synode über die Synodalität untersucht. Wir müssen an diesen Wahrheiten festhalten und uns vor allen Versuchen hüten, eine Alternative zum Evangelium Jesu Christi darzustellen oder auf einen Glauben zu drängen, der von Dialog und Brüderlichkeit spricht und gleichzeitig versucht, die Vaterschaft Gottes aufzuheben. Wenn wir versuchen, das, was Gott uns in seiner großen Barmherzigkeit gegeben hat, [durch Änderungen] zu erneuern, befinden wir uns auf trügerischem Grund. Der sicherste Halt, den wir finden können, besteht darin, an den ewigen Lehren des Glaubens festzuhalten.

Bedauerlicherweise kann es sein, dass einige jene, die mit den vorgeschlagenen Änderungen nicht einverstanden sind, als Schismatiker bezeichnen. Seien Sie jedoch versichert, dass niemand, der fest an der Linie unseres katholischen Glaubens festhält, ein Schismatiker ist. Wir müssen unerschrocken und wahrhaft katholisch bleiben, unabhängig davon, was auch immer vorgebracht wird. Wir müssen uns auch darüber im Klaren sein, dass es nicht bedeutet, die Kirche zu verlassen, wenn man sich entschieden gegen diese vorgeschlagenen Änderungen stellt. Wie der heilige Petrus sagte: „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.“ (Joh 6,68) Standhaft zu bleiben bedeutet also nicht, dass wir versuchen, die Kirche zu verlassen. Stattdessen versuchen diejenigen, die Änderungen an dem vorschlagen, was nicht geändert werden kann, die Kirche Christi in Beschlag zu nehmen, und sie sind in der Tat die wahren Schismatiker.

Ich ermahne Sie, meine Söhne und Töchter in Christus, dass es jetzt an der Zeit ist, sicherzustellen, dass Sie fest zum katholischen Glauben aller Zeiten stehen. Wir alle wurden geschaffen, um den Weg, die Wahrheit und das Leben zu suchen, und in diesem modernen Zeitalter der Verwirrung ist der wahre Weg derjenige, der vom Licht Jesu Christi erleuchtet wird, denn die Wahrheit hat ein Gesicht und tatsächlich ist es Sein Gesicht . Seien Sie versichert, dass er Seine Braut nicht im Stich lassen wird.

Ich bleibe Ihr demütiger Vater und Diener,

Hochwürdigster Joseph E. Strickland
Bischof von Tyler

Link zum Originaltext auf der Website des Bistums Tyler: Pastoral Letter from Bishop Strickland, August 2023

Archivfoto Bischof Strickland (c) Bistum Tyler


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Herzlich Willkommen –
Hier und bei den Heiligen Messen in der außerordentlichen Form


Heilige Messe in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus. Was ist das?

In der römisch-katholischen Kirche gibt es für die Feier der Heiligen Messe (neben den ostrituellen/orthodoxen Liturgien) die

Die ordentliche Form ist die Heilige Messe, die Sie
täglich in allen katholischen Kirchen mitfeiern
können.

Daneben gibt es die außerordentliche Form, kurz
gesagt die Liturgieform der Heiligen Messe, wie sie
vor den nachkonziliaren Änderungen (Vaticanum II)
ausschließlich in Gebrauch war. Charakteristisch dafür ist die gemeinsame Gebetsrichtung der Gläubigen und des Zelebranten (ad Deum), die Liturgie in lateinischer Sprache und feststehende Texte (außer den Tagesgebeten). Zu dieser Form gehört auch die Mundkommunion kniend.

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© KNA-Bild

Der Heilige Vater em., Papst Benedikt XVI., hat in seinem Apostolischen Schreiben „Summorum Pontificum“ vom 7. Juli 2007 diese liturgische Form für die Heilige Messe allgemein (neben der ordentlichen) zugelassen und in seinem Begleitbrief geschrieben: Das Römische Meßbuch von 1962 möge „... sich der gebotenen Ehre erfreuen.“ In den Instruktionen zum Apostolischen Schreiben Universae ecclesiae heißt es dazu als Ziel: „... die römische Liturgie im Usus antiquior anzubieten, da sie ein wertvoller Schatz ist, den es zu bewahren gilt.“

Im Raum Karlsruhe gibt es derzeit die Heilige Messe in der außerordentlichen Form leider nur an einem Sonntag und an einem Donnerstag im Monat. Wir bemühen uns aber darum, diese Liturgieform häufiger feiern zu können (siehe „Aktuelles“). Wenn Sie uns unterstützen möchten, freuen wir uns über Ihren Eintrag auf unserer Liste (siehe „Unterstützung“).

Vor allem aber Sie sind herzlich eingeladen, diese würdige Form der Heiligen Messe mitzufeiern.

 

 

Liebe Besucher der Seite summorum-pontificum-karlsruhe.de,

den nachstehenden Text können Sie getrost überspringen. Er ist nur dazu gedacht, diese Seite für Suchmaschinen besser auffindbar zu machen ;-)

In der katholischen Kirche sind die Sakramente zentral und die Liturgie (Ritus) spielt eine wichtige Rolle. In der Gottesdienstordnung (Pfarrblatt) der Seelsorgeeinheiten ( wie z. B. Seelsorgeeinheit Hardt, Seelsorgeeinheit St. Raphael, Karlsruhe, St. Laurentius, Rotenfels und viele andere) finden Sie zwar so gut wie nie Hinweise auf Heilige Messen in der außerordentlichen Form (forma extraordinaria, usus antiquior, alte Messe). Aber Dank Papst Benedikt ist sie wieder „hoffähig“. Papst Benedict nämlich hat mit seinem motu proprio die Grundlage dafür geschaffen. Denn es gab und gibt in der katholischen Kirche schon immer traditionelle Formen wie Rosenkranz, Anbetung, lateinischer Choral (Gregorianik in der Kirchenmusik / gregorianischer Gesang), Wallfahrten. Auch wenn gerade im Erzbistum Freiburg, vertreten durch das Ordinariat, und im Dekanat Karlsruhe für die Heilige Messe in der außerordentlichen Form nicht gerade günstig stehen, wir bemühen uns weiter. Auch wenn Diözesanrat und Pfarrgemeinderat darüber nicht begeistert sind. Wir freuen uns über jeden Besucher, besonders auch über junge Leute, z. B. aus KHG oder KJG oder Kolping.

Schade, daß das Konradsblatt unsere Informationen nur selektiv akzeptiert. Aber dafür verteilen wir Flyer mit den Terminen der Hl. Messen im Silberstreifen und in der Wallfahrts­kirche Maria Bickesheim in Durmersheim.

Übrigens, wenn Sie die Hl. Messe in der außerordentlichen Form (tridentinische Messe, Tridentina) im Fernsehen ansehen möchten, Sonntag morgens ist bei k-tv dazu Gelegenheit – demnächst auch wieder aus der Kirche in Wigratzbad (Petrusbruderschaft). Und um das klarzustellen: Wir sind absolut romtreue Katholiken und möchten nicht mit der von Rom getrennten Piusbruderschaft in Verbindung gebracht werden.

Was uns vor allem noch fehlt bei der Heiligen Messe in der außerordentlichen Form im Silberstreifen sind Ministranten und Schola-Sänger (sh. „Dienste“).